Vitamin A ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen, da es die Freisetzung des Eisens aus den Eisenspeichern verbessert und die Bioverfügbarkeit von Nicht-Hämeisen steigert. Ein Vitamin-A-Mangel macht sich häufig durch eine Anämie bemerkbar, noch bevor die typischen Symptome eines Vitamin-A-Mangels auftreten.
Referenz:
Hans-Konrad Biesalski, Peter Grimm: Taschenatlas Ernährung, 8. Auflage Thieme-Verlag
Wissenschaftler aus der Türkei untersuchten bei Patientinnen mit Eisenmangelanämie die Effektivität der oralen Eisentherapie. Eine Gruppe der Patientinnen erhielt 270 mg Eisensulfat zweimal täglich. Die zweite Gruppe erhielt 270 mg Eisensulfat einmal täglich, Gruppe drei erhielt 270 mg Eisensulfat jeden zweiten Tag. In allen drei Gruppen kam es zu einem signifikanten Hämoglobinanstieg, wobei dieser in allen drei Gruppen ähnlich war. In Gruppe eins war der Anstieg der Ferritinkonzentration signifikant höher als in Gruppe zwei und drei, die Studienteilnehmerinnen der Gruppe eins klagten auch signifikant häufiger über Magen-Darm Beschwerden. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass eine niedrigdosierte Eisenbehandlung jeden zweiten Tag besser ist als eine tägliche oder gar zweimal tägliche Eisengabe.
Referenz:
Sinan Demircioğlu, Nur Düzen Oflas et al.: Comparison of the Effects of Oral Iron Treatment Every Day and Every Other Day in Female Patients with Iron Deficiency Anemia; Internal Medicine Journal, First published:28 January 2020
Wissenschaftler aus Griechenland publizierten einen Fachartikel über den Zusammenhang zwischen dem dysmetabolischen Eisenüberladungssyndrom (DIOS) und dem metabolischen Syndrom. Mehrere Studien haben gezeigt, dass DIOS mit dem metabolischen Syndrom assoziiert ist. Die Serumferritinspiegel steigen proportional mit dem Ausmaß der Insulinresistenz und der Zahl der Komponenten des metabolischen Syndroms. Die Dysregulation des Eisenstoffwechsels bei DIOS ist ein multifaktorieller und dynamischer Prozess, der durch ungesunde Ernährung getriggert wird und durch Umweltfaktoren und genetische Cofaktoren mitbegünstigt wird. DIOS wird in der täglichen ärztlichen Praxis eher unterschätzt. Eine Diät und eine Veränderung des Lebensstils bieten einen gewissen klinischen Nutzen, sind aber für die Behandlung dieser Erkrankung nicht ausreichend. Die Resultate eines Aderlasses werden kontrovers beurteilt. Es bedarf also weiterer Anstrengungen, um geeignete Behandlungsstrategien herauszufinden.
Referenz:
Sachinidis A, Doumas M et al.: Dysmetabolic iron overload in metabolic syndrome; Curr Pharm Des. 2020 Jan 29. doi: 10.2174/1381612826666200130090703.
Wissenschaftler aus der Schweiz und im Libanon untersuchten bei übergewichtigen Frauen, welchen Einfluss die Fettverteilung auf Parameter des Eisenstoffwechsels und auf Entzündungsmarker hatte. Sie konnten nachweisen, dass die Körperfettverteilung den Eisenstoffwechsel beeinflusste. Die Frauen mit größerer zentraler Adipositas, also mit einer androiden Fettverteilung, hatten höhere Serum-Hepcidin Spiegel im Vergleich zu den Frauen mit gynoider Fettverteilung. Bei den Frauen mit zentraler Adipositas wurde auch eine schlechtere Eisenaufnahme nach Supplementierung festgestellt.
Referenz:
Stoffel NU, El-Mallah C et al.: The effect of central obesity on inflammation, hepcidin, and iron metabolism in young women; nt J Obes (Lond). 2020 Jan 23. doi: 10.1038/s41366-020-0522-x.
Wissenschaftler aus dem Irak untersuchten bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis verschiedene Parameter der Schilddrüsenfunktion und des Eisenstoffwechsels. Bei den Patienten mit Hashimoto Thyreoiditis waren die Konzentrationen von Gesamt-T4, Ferritin und Eisen signifikant niedriger als bei den Kontrollpersonen.
Referenz:
Ameen Inaam Ahmed, Saleh Eman Saadi et al.: Serum Ferritin Levels for Iraqi Patients with Hashimoto's Thyroiditis; Indian Journal of Public Health Research & Development, Year : 2019, Volume : 10, Issue : 10
Wissenschaftler aus Brasilien publizierten einen Fachartikel, der sich mit dem Zusammenhang zwischen Hepcidin und hohen Ferritinspiegeln beschäftigte. Hepcidin reguliert negativ die Eisenabsorption und die Eisenfreisetzung. Zu einem Anstieg von Hepcidin kommt es, wenn die Eisenspiegel ausreichend sind oder bei Entzündungen. Letztere sind häufig mit erhöhten Ferritinkonzentrationen assoziiert. Eine Hämochromatose führt zu erhöhten Ferritinspiegeln aufgrund einer Eisenüberladung, hat häufig aber niedrige Hepcidinspiegel. Die Wissenschaftler aus Brasilien untersuchen bei 94 Patienten mit metabolischem Syndrom verschiedene Parameter des Eisenstoffwechsels. Erhöhte Ferritinkonzentrationen waren ein häufiger Befund bei Patienten mit metabolischem Syndrom, hauptsächlich bei Männern. Erhöhte Ferritinkonzentrationen waren mit der Transferrinsättigung und dem Hepcidinspiegel assoziiert.
Referenz:
Rauber MR, Pilger DA et al.: Hepcidin is a useful biomarker to evaluate hyperferritinemia associated with metabolic syndrome; An Acad Bras Cienc. 2019 May 13;91(2):e20180286. doi: 10.1590/0001-3765201920180286.